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Reisebericht von Werner Böttcher

Kurzfassung meiner Malawireise vom 11. Juni bis zum 12. Juli 2019

Der Flug nach Malawi ist fast schon Routine. Einchecken in Bremen, und dann via Amsterdam und Nairobi nach Lilongwe. Das ist nur ein Satz, aber in Wirklichkeit vergehen fast 24 Stunden. Gott sei dank kann ich die langweilige Nachtflugzeit mit einer Schlaftablette gut überwinden. Wir landen fast minutengenau, selbst der Fahrer ist super pünktlich.


Mit dem Umbau des Flughafens haben sich leider auch einige Regeln geändert. Das 4 wöchige Einreise-visum gibt es nicht mehr am Flughafen, sondern im Migrationscenter in Lilongwe. Dort vertrösteten sie mich auf den nächsten Tag, da die Klebevisas ausgegangen waren. Am nächsten Tag auch wieder Fehlanzeige. Ich bekam eine Verlängerung über das Wochenende, aber Montag sollte jetzt der Container geöffnet werden.

Alle waren gekommen und fassten auch tatkräftig mit an. Innerhalb von 4 Stunden war alles erledigt und ich konnte endlich mein Visum abholen, dachte ich! Leider wieder nichts. Die sieben Leute im Büro spielten nur mit ihren Handys, ich war scheinbar nur der „Störfaktor“, den es zu ignorieren galt. Etwas ungehalten wandte ich mich an den mir wichtig scheinenden Beamten. Er ist nicht der Chef, sagte er, der kommt in einer Stunde zurück. Ich musste mich jetzt zusammenreißen, dass merkte er und schickte mich zurück zum Flughafen, damit ich mir dort das Visum abholen konnte. Ich dachte, ich wäre im falschen Film, dass hätte man schon alles bei meiner Ankunft erledigen können.


Bis auf die beiden schweren Schleifmaschinen waren alle Sachen in der Tischlerei in Namitete angekommen. Das Aufladen war schon ein Akt, aber das Abladen erforderte wirklich alle „Manpower“, da es galt einen geringen Höhenunterschied zu überwinden. Aber mit einem Hubwagen und vereinten Kräften erreichten wir ganz langsam unser Ziel.


In den nächsten Tagen erfolgte dann die Installation, die Einweisung, auch ich musste mich erst einmal mit dem Handbuch und der Maschine vertraut machen.

Nach einigen Testläufen waren wir auf dem richtigen Weg, und die Maschine lief perfekt.

Bis auf eine, waren auch alle Kleinmaschinen in einem brauchbaren oder reparierbaren Zustand. Sollte das der Lohn der vergangenen Jahre sein. Ich war ein wenig stolz.


Mit dieser inneren Zufriedenheit machte ich mich auf den Weg zu Schwester Klare nach Madisi. Wie immer, es war alles perfekt, eben deutsche Gründlichkeit, was auch die Schulerfolge belegen.

Neu im Programm war jetzt Malambo.


Ein kleines Krankenhaus nur für ambulante Behandlungen, aber mit einem separaten Gebäude für Wöchnerinnen, und Vorbereitungskurse für Säuglingspflege. Das hatte ich mitten im Busch nicht erwartet.


Der anschließende Besuch in Ludzi verlangte dann wieder mein handwerkliches Geschick. Es sollte zwischen zwei Gebäuden ein Zaun gezogen werde, damit die Hühner einen Auslauf bekamen. Den Maschen- und Spanndraht hatte ich in Deutschland gekauft, Es fehlten nur die Pfosten. Auf dem Markt fanden wir dann 2“ Rohre, die jetzt als Zaunpfähle ihr Dasein fristen mussten. Auch ließen wir gleich den Rahmen für die Eingangstür zu dem Hühnerauslauf schweißen. Besser gesagt, zusammenbraten, schweißen konnte man das beim besten Willen nicht nennen.


Dann die Löcher mit einer Eisenstange lockern und den Aushub mit der Hand herauswerfen…sehr mühselig.

Jetzt brauchten die Pfähle nur noch mit Zement in die Löcher eingesetzt werden, der Maschendraht mit speziellen Spannern gespannt und an den Pfosten befestigt werden. Und die Zeit rennt. Ich pendele zwischen Lilongwe, Ludzi, Namitete und Salima (Chitala).


Auch der Zaunbau in Chitala hat sich bestens bewährt. Im Garten reifte allerlei Gemüse und Obst, die Wasserversorgung lief perfekt, und die Kühe und Ziegen hatten keine Chance mehr sich daran zu laben.

Die Planung, ein Gebäude für 2-3 Schwestern und Lehrer wurde eine Woche nach meiner Abreise begonnen. Das ist der dritte Schritt nach Wasserversorgung und Garten um danach mit dem dringend benötigten Schulgebäude beginnen zu können, da die Kinder teilweise bis zu 2 Stunden Fußmarsch hinter sich haben bevor der Unterricht beginnt.


Ich hätte noch gut für 2 Wochen Arbeit gehabt, aber leider ging mein Flieger am 11. Juli zurück nach Deutschland. Es waren 4 ausgesprochen positive Wochen. Ich habe viel erreicht und bin diesmal so gut wie nicht enttäuscht worden, und hoffe das bleib auch nächstes Jahr so.

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