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Post aus Malawi von Schwester Klara

In den letzten Tagen erreichte uns diese Nachricht von Schwester Klara Lüers von der St. Francis School in Madisi:


Ja, die Corona Pandemie hat das Leben in der ganzen Welt verändert. Wie viele mussten miterleben, wie liebe Angehörige alleine ohne nahe Begleitung sterben mussten. Sie wurden beerdigt ohne ihre Lieben um sie herum. In unserer französischen Provinz starben in einer Woche 4 Mitschwestern. Unsere Schwestern konnten sie nicht mehr sehen. Sie wurden sofort eingeäschert. Sie haben alle sehr gelitten, und wir mit ihnen. Ihr fragt an, wie es uns hier geht? In Malawi hat die Epedemie erst viel später gestartet. Als die ersten Fälle auftraten, wurden die Schulen, Universitäten, Ausbildungsstätten im April geschlossen. Für das 8. Schuljahr waren die Abschlussprüfungen für Anfang Mai geplant. Leider haben sie bis jetzt noch keinen Abschluss. Vielleicht wird es im September klappen, ebenso für Form 4 Prüfungen und Abschlüsse an den Unis. Alle anderen Schulen bleiben geschlossen bis Januar 2021. Das sind die momentanen Meldungen. Aber alles kann sich noch ändern. Es ist eine schwere Zeit für Schulen, Lehrern, besonders Privatschulen. Viele Privatschulen haben ihre Lehrer schon entlassen, weil kein Einkommen mehr da ist. Wir halten uns so über Wasser, Dank der vielen Spenden, die uns in dieser Zeit zufließen.

Damit wir keine Lehrer entlassen müssen, haben wir einige Projekte ins Leben gerufen. Eine Gruppe näht Gesichtsmasken unter Anleitung von Schwester Flaviana, die Schneiderin ist. Sie selbst gibt Nähkurse für die Erzieherinnen im Kindergarten, und auch einigen Lehrern. Schon viele schöne Sachen sind entstanden. Eine andere Gruppe hat unter Anleitung von Schwester Veronika Handdesinfektionen zubereitet. Eine weitere Gruppe baut im Schulgarten Gemüse an. Ich habe mit einer Gruppe Babypacks vorbereitet für die Neugeborenen im Krankenhaus oder für die Babies bei denen die Mütter bei der Geburt gestorben sind. Die Babypacks bestehen aus Babykleidung und gestrickte Decken vom Mutterhaus. Eine andere Gruppe Lehrer malen Bilder.

Die Idee dieser Aktivitäten ist die, dass unsere Lehrer das Gefühl haben, nicht umsonst ihr Gehalt zu bekommen. Wir bieten alle aufgeführten Projekte zum geringen Verkauf für die laufenden Kosten an.

Weil die Schulen jetzt schon seit April geschlossen sind, waren wir in Sorge, ob unsere Waisenkinder noch gesund sind und zu essen haben. Darum fahren wir seit Anfang Juni wöchentlich an 2 Tagen in die Dörfer und geben allen Waisen mit Betreuern eine gute Ration Maismehl für eine Woche. Am Anfang hielt sich die Zahl noch im Rahmen, weil noch Erntevorräte vorhanden waren. Inzwischen werden es immer mehr, auch alte und gebrechliche Leute reihen sich in die Schar der Waisen ein. Gott sei Dank können wir bisher noch genug Mais einkaufen. Father Khisi hat fleißig für uns in den Dörfern eingekauft. Wir brauchen im Moment das Dreifache wöchentlich, und wie es aussieht werden wir diese Touren noch bis Januar 2021 machen. Ja, es ist eine große Herausforderung für uns.


Wir sind so dankbar, dass uns bei dieser außergewöhnlichen Notsituation so viele liebe Menschen aus der Heimat unterstützen, ob Privatpersonen, Pfarreien, Veranstaltungen usw. Nur so können wir helfen, und ein wenig Not lindern.

In Deutschland und Europa ist die Zahl der Neuinfektionen ja erschreckend. Die Menschen wollen nicht auf ihre Freiheiten verzichten, und vergessen dabei, wie sehr sie damit andere gefährden. Passt Ihr bitte gut auf Euch auf. Visbek, Malawi und die Welt braucht solche Menschen wie euch.

In herzlicher Verbundenheit, Eure dankbare Sefa Lüers (Sr. Klara)

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